U17: "Malle" macht´s möglich - Mit Riesenmoral zum Auswärtssieg in Herford
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- Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 08. September 2019 18:37
Herford/Duisburg (mm) - Die B-Juniorinnen des MSV Duisburg haben die Regionalligasaison 2018/19 dank eines 3:2 (0:0) Auswärtssieges beim Herforder SV mit einem positiven Erlebnis beendet.
Bei hochsommerlichen Temperaturen sahen die Zuschauer zunächst eine torlose erste Spielhälfte, bei der beide Teams jeweils einen Aluminiumtreffer verzeichnen konnten. Im zweiten Durchgang erwischten die Gastgeberinnen den besseren Start und gingen zweimal in Führung, die allerdings jeweils von Meret Günster und Carys Christopher egalisiert werden konnte.
In der Nachspielzeit schlug dann die Stunde von Mailin Paplewski, die einen Freistoß aus zentraler Position unhaltbar zum 3:2 Erfolg im Tor versenkte. (Fotos: Daniel Matic)
B-Juniorinnen Regionalliga West 22. Spieltag, Herforder SV - MSV Duisburg 2:3 (0:0)Der letzte Spieltag der U17 Regionalliga West hatte für die beiden beteiligten Teams aus rein sportlicher Sicht nur noch statistische Bedeutung, aber gerade auf Seiten der Zebras wollte man wie schon in der Vorwoche mit dem starken Auftritt beim Bundesligaaufsteiger DJK Arminia Ibbenbüren nochmals beweisen, dass man trotz des jungen Kaders in der Lage ist, es mit jedem Team in Deutschlands zweithöchster Nachwuchsspielklasse aufzunehmen. Verzichten musste Chefcoach Seeger dabei anfangs auf Abwehrchefin Aktrina Etemi, die noch an einer aus dem Mittwochsspiel in Bielefeld erlittenen Verletzung laborierte.
Das Fehlen der vielleicht schnellsten U17 Regionalligaspielerin machte sich dann im Laufe des ersten Spielabschnitts auch gleich insofern bemerkbar, als dass die Gastgeber mehrfach ohne große Gegenwehr durch den MSV Abwehrverbund spazieren konnten. Die Zuschauer im Herforder Stadion sahen eine relativ ausgeglichene erste Halbzeit, in der sowohl Lara Kindac für die Zebras in der achten, wie auch vier Minuten später der HSV seinerseits jeweils einen Schuss ans Aluminium platzierten.
Ansonsten gab es auf beiden Seiten derart viel "Langholz", dass sich darüber jeder Baumarktbesitzer gefreut hätte. Nach dem torlosen ersten Durchgang nahm dann die zweite Halbzeit relativ schnell Schwung auf. Zunächst setzte sich die Duisburgerin Jenny Aranowski auf der linken Außenbahn durch, zog in den Strafraum, doch das Leder zischte knapp am langen Torwinkel vorbei. Genauso hätte es aber auch 180 Sekunden später auf der gegenüberliegenden Seite im Karton rappeln können, als Herford die MSV-Defensive rechts erneut überlaufen hatte und es danach lichterloh vor dem Gästetor brannte.
Das nahm MSV-Coach Niklas Seeger zum Anlass, doch auf die Dienste von Aktrina Etemi zurückzugreifen. Trotzdem sollte der erste Treffer in der 50. Minute für Herford fallen. Ena Mahmutovic, die im Saisonverlauf konstanteste Spielerin ließ einen Schuss von der rechten Seite nach vorne prallen, der HSV schaltete am schnellsten und es stand nach diesem "Bock" 1:0. Keine wirklich angenehme Aufgabe für die Zebras, bei Temperaturen um die 28 Grad Celsius einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen.
Aber da war ja noch Meret Günster, die in der nach einer Stunde stattfindenden Trinkpause offensichtlich nicht nur Wasser zu sich genommen hatte, sondern auch noch einen kräftigen Schluck aus der virtuellen "Kreativitätspulle" getankt hatte. Aus 30 Metern hielt das MSV-Talent mal drauf und traf unhaltbar zum 1:1 Ausgleich. Nun war das Momentum bei den Zebras, die drei Zeigerumdrehungen später fast in Führung gegangen wären, doch wie schon so oft in dieser Saison verhinderte nach einem Schuss von Nele Kiesewalter das Torgestänge das vermeintliche 2:1 für die Duisburgerinnen.
Chapeau an beide Teams, die sich nicht mit dem Punkt zufrieden gaben und jeweils auf den nächsten Treffer drängten. Nach 67 Minuten dann eine Monsterparade von Ena Mahmutovic, die einen gefährlichen Freistoß, der vermutlich unter der Latte eingeschlagen wäre mit einem tollen Reflex über den Querbalken lenkte. Nun ging es Schlag auf Schlag, denn zunächst kam beim MSV in der 69. Minute Carys Christopher in die Begegnung, was -soviel sei verraten- für den weiteren Spielablauf nicht komplett irrelevant werden sollte.
Den nächsten Torjubel hatten allerdings die Herforderinnen für sich, die in der 70. Minute nach einem gewonnen Laufduell mit 2:1 in Führung gingen. Die Entscheidung? Nicht ganz, denn zwei Zeigerumdrehungen später stand Carys Christopher nach einer Hereingabe von der linken Seite am langen Fünfereck goldrichtig und vollstreckte per Halbvolley mit ihrem ersten Ballkontakt und auch gleichzeitig mit dem ersten Saisontreffer zum erneuten Ausgleich.
Das 2:2 spiegelte durchaus den eigentlichen Spielverlauf wider, auch wenn die Gastgeberinnen vier Minuten vor dem Ende Glück hatten, dass Jenny Aranowski bei einem Alleingang nur die HSV-Keeperin anschoss. Auch wenn sich nun der eine oder andere bereits mit der Punkteteilung abgefunden hatte, so traf das auf eine Akteurin nicht ganz zu.
Die Duisburgerin Mailin Paplewski nahm sich in der Nachspielzeit nach einem dem MSV in zentraler Position zugesprochenen Freistoß die Lederkugel und legte sie sich in etwas mehr als 25 Metern Torentfernung zurecht."Letzte Aktion" schallte es vom Schiedsrichter. Gesagt, getan, "Malle" nahm Maß, drei, vier Schritte Anlauf und schon befand sich das Spielgerät auf dem Weg in Richtung Herforder Tor, wo es rechts in halber Höhe unhaltbar zum 3:2 einschlug. TOR MSV! Ein zugegeben etwas glücklicher Sieg, der aber einmal mehr ein Beweis dafür ist, dass sich die tapferen Zebra-Mädels zu keinem Zeitpunkt der Saison aufgegeben haben.
Zwar steht trotz aller tollen Moment der Spielzeit 2018/19 in der B-Juniorinnen Regionalliga der sportliche Abstieg in die Niederrheinliga, doch wer Chefcoach Niklas Seeger kennt der weiß, dass er bereits jetzt einen Plan in der Tasche hat, wie er die Fußballerinnen in den blau/weiß gestreiften Zebratrikots in den nächsten Jahren trotz vieler Unwägbarkeiten wieder dorthin führen möchte, wo sie hingehören: In die Erstklassigkeit.
MSV Duisburg: Mahmutovic, Aranowski, Ishikawa(61. Eckert), Plähn(45. Etemi), Paplewski, Kindac(41. Kreutz), Seibel, Günster, Kiesewalter, Agca(69. Christopher), Esen,
Tore: 1:0(50.), 1:1 Günster(61.), 2:1(70.), 2:2 Christopher(72.), 2:3 Paplewski
Zuschauer: 40
Der aktuelle Spieltag: Übersicht über die Ergebnisse und die aktuelle Tabelle der B-Juniorinnen-Regionalliga West. (Quelle: fussball.de)
Die nächsten Termine:
- Samstag, 08.06.- Sonntag 09.06.2019: B-Juniorinnen-Kurstadt Cup 2019 des SC 13 Bad Neuenahr